Zu Gast im Bikepark Schladming: NOTARACE - IXS CUP TEST SESSION

Das Jahr 2020 hat bisher noch nicht wirklich viel Mountainbike Rennaction liefern können und leider sieht es auch so aus, als wenn die ersten Veranstaltungen noch weiter auf sich warten lassen. Somit gab es an den vergangenen beiden Tagen einen kleinen Versuch wieder etwas Race-Feeling aufkommen zu lassen.

Die Initialzündung kam von Wyn Masters. Der Neuseeländer, der gerade viel Zeit in München verbringt, meldete sich irgendwann bei Racement und äußerte seinen Wunsch, irgendetwas machen zu wollen, um mal wieder Content für seine Video-Serie zu generieren. Mit Markus Pekoll wurde schnell ein weiterer Enthusiast gefunden, der mit dem Bikepark Schladming auch sofort den perfekten Schauplatz liefern konnte. Uwe Buchholz war dann auch sofort mit im Boot, schließlich ist er Kommunikator, bestens vernetzt und liefert Ideen, die gerade in dieser Zeit wichtiger denn je sind. Wir als Racement sind in der aktuellen Situation natürlich so wie so für alles zu haben, schließlich wissen wir gerade nicht wohin mit unserer Energie.

Somit stellte sich dann nur die Frage, was könnte man machen und was ist gerade möglich. Natürlich wollten wir uns ganz klar an alle gebotenen Vorschriften halten und irgendwas unter pandemischen Gesichtspunkten auf die Beine stellen. Großveranstaltungen sind aktuell nicht erlaubt und Rennen damit nahezu ausgeschlossen. Die Bikeparks sind wieder geöffnet und dieses Angebot scheint so sehr angenommen zu werden wie noch nie. Also haben wir ein Format entwickelt, welches klein genug ist, um keine Veranstaltung zu sein und trotzdem unseren Lieblingssport nicht in Vergessenheit geraten lässt. 

Am 2. und 3. Juli gab es dann im österreichischen Bikepark Schladming das Format mit dem Titel, der eigentlich schon alles ausdrückt: NotARace - iXS Cup Test Session. Eingeladen wurden etwa 30 Fahrerinnen und Fahrer, die an diesen zwei Tagen im normalen Bikeparkbetrieb ein paar gezeitete Trainingsruns absolvierten und somit am Ende wieder etwas das Gefühl erleben durften, mal nach langer Zeit gegen die Uhr zu fahren. Ausdrücklich war es kein Rennen und somit gab es auch keinen Sieger. Nachdem jeden Tag erst ein paar Runs zum Reinkommen absolviert werden konnten, gab es dann jeweils eine Zeitspanne, bei der die Zeiten genommen wurden, also ähnlich eines gezeitet Trainings, wie man es vom Weltcup kennt.

Von Anfang an war klar, dass sicherlich auch ein paar Medien an der Sache interessiert sein werden. Am Ende waren es die ganz großen der MTB-Berichterstattung, die sich diese Gelegenheit nicht entgehen ließen. Pinkbike, VitalMTB, MTB News und das Red Bull Media House schickten ihre Vertreter und mit den Produktionen der Teilnehmer selbst, wurde eine beachtlicher Umfang an Content geschaffen. 

Am Donnerstagmorgen begann das Ganze mit dem Riders Briefing und tatsächlich waren von den eingeladenen Athleten und Athletinnen alle bis auf einen einzigen gekommen. Alle schienen sichtlich Lust auf das gemeinsame Fahren zu haben und somit ging es dann direkt auf den Berg. Gefahren wurde im oberen Bereich der Pro Downhill Strecke mit dem Start auf 1.750 m, etwa 100 Höhenmeter unter der Bergstation, und dem Ziel an der Mittelstation auf 1.325 m. Einer der Trainingsgruppe schaffte während der Timed Session ganze sieben Läufe, wobei die meisten sich jedoch mit drei bis vier begnügten. Schnellster des ersten Tages war David Trummer (AUT - YT Mob) gefolgt von Greg Williamson (GBR - Commencal/100%). Die beste Zeit bei den Frauen legte Vali Höll (AUT - SRAM TLD Racing) vor, jedoch nur knapp zwei Zehntelsekunde vor Nina Hoffmann (GER - Stif). Ziemlich gut hat sich auch Manuel Lettenbichler (GER - Red Bull/KTM) geschlagen, der mit einer Zeit im Mittelfeld bewies, dass er nicht unbedingt einen Motor in seinem Gefährt benötigt. Pünktlich zum Ende zogen ein paar dunkle Wolken auf, aber davon abgesehen, war das Wetter viel besser als vorausgesagt und dem Anlass völlig angemessen. 

Der Freitag startete dann jedoch anders. Bereits beim Aufwachen war wohl allen klar, dass es diesmal eine etwas feuchtere Testsession werden würde. Grundsätzlich schienen dies aber alle zu begrüßen, denn damit konnte sowohl mit trockenen als auch mit nassen Bedingungen optimal getestet werden. 

Das Konzept ging also voll auf und alle nutzten die Möglichkeit für ein paar weitere Runs auf einer der beliebtesten Strecke. Der überwiegende Teil absolvierte diesmal vier Zeitläufe, wobei immerhin ein Drittel des Feldes auch sechs bis sieben Runs hinlegten. Für Andreas Kolb (AUT - Gamux Factory Racing) hat sich die Geduld am Ende gelohnt, da er in seinem letzten Lauf die Tagesbestzeit vorlegte. Ähnlich erging es auch Thomas Estaque (FRA - Commencal/100%), der mit nur acht Zehntelsekunden die zweite Zeit abliefert. Bei den Frauen war es diesmal Nina Hoffmann, die die schnellste Zeit einfahren konnte. Dahinter reihte sich Monika Hrastnik (SLO - Dorval AM PRO Race Team) ein. Auch wenn es nicht vorrangig um die Zeiten ging, so waren sie doch für einige wichtig, um mal eine Einschätzung zum eigenen Leistungsvermögen vornehmen zu können.

Dies war also ein weiterer Versuch, die rennfreie Zeit etwas zu überbrücken und den iXS Cup nicht in Vergessenheit geraten zu lassen. Aktuell haben wir die Hoffnung, dass noch ein paar Rennen der Serie ausgetragen werden können und versuchen bis dahin das Beste daraus zu machen.

Mehr unter ixsdownhillcup.com

 

Fotos: Racement

Gepostet am 03.07.2020 von MRM |

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