Thok E-Bikes in der Toskana: Good Vibes beim "Thok-Tribe" Event

Was passiert, wenn ein Dutzend Journalisten und eine Horde Fans der E-Bike Marke Thok zu jeder Menge Trail-Geballer in die Toskana eingeladen werden? Good Vibes a lá "bella Italia" natürlich – inklusive Group Rides mit dem CEO. Die Erlebnisse im Presse-Camp des "Thok-Tribes", sowie Infos rund um ihr Enduro Bike findet Ihr hier.

THOK Bikes haben ihren Sitz außerhalb von Turin, inmitten von Haselnuss-Plantagen im italienischen Piemont. THOK ist Teil des Großkonzerns der TCN Gruppe, die neben E-Bikes auch Autoteile und Panettone herstellt. Im Vergleich zu den riesigen Anlagen, die dafür benötigt werden, ist der E-Bike-Sektor schon fast bescheiden.

Sie sind (noch) nicht jedem Mountainbiker geläufig, da sie noch ein recht junges Unternehmen sind. Doch das soll sich nach und nach ändern. Mit TCN hat THOK einen großen Partner für Entwicklung, Umsetzung und natürlich Finanzierung.

Group rides ´n good vibes: Das war der Thok-Tribe 2023

Warum wir euch das erzählen? Weil uns das sympathische Unternehmen einlud, um bei ihrem jährlich wiederkehrenden "THOK-Tribe" Event die Trails der Toskana zu rocken. Ein absoluter No-Brainer – wir sagten natürlich zu und fuhren hin. Zuerst durch Monsun-artigen Platzregen in Norditalien – bis wir die Küste um das verschlafene Küstenörtchen Castiglione della Pescaia bei schlussendlich bestem Wetter erreichten.

Der CEO Stefano Migliorini lässt es mal schön krachen. Kein Wunder, als ehemaliger DH & BMX Profi.

Thok E-Bikes sind Italiener, wie sie im Buche stehen: extravagant und voller Leben. Sie kommen aber mit durchdachtem Konzept und einem erfrischenden „wir sind anders und wollen es auch sein“ Attitude daher. Eine Philosophie, die sie sich von Ferrari abschauten:

"Produziere immer ein Auto weniger als es Nachfrage gibt" war unter anderem deren Motto. Diese "weniger ist mehr“, beziehungsweise "Qualität über Quantität"-Mentalität führt dazu, dass der "Thok-Tribe“ seit der Gründung 2017 eine beachtliche Fanbase angesammelt hat. Bei unserem Presse Camp waren über 440 "Thoker" am Start. im Vorjahr waren es noch 300. Tendenz also definitiv steigend.

Unser Redakteur Daniel berichtete vor Ort. Hier begutachtet er das THOK Gram RC vor und während dem Trail. 

Trails um Catiglione della Pescaia und Punta Ala: das etwas andere Finale Ligure?

Hier ist slow-tourism angesagt – mit gezieltem Augenmerk auf Biker. Hässliche Bettenburgen und überlaufene Touri-Ecken suchten wir vergebens. Stattdessen wurden wir vom feundlichen Staff begrüsst und fühlten uns gleich sehr wohl. Zwischen den beiden Orten liegt ein großes Areal an Hügeln, dass mit seinem roten Sandstein und steinigem Terrain geradezu prädestiert für Bike-Trails ist.

Hat hier jemand Finale Ligure Vibes gesagt? In unserem Fall ohne Shuttle, dafür mit vielen Strecken in der Nähe. Trails wie Natalino oder Zava Ripidone haben reichlich Abwechslung und Herausforderungen am Start.

Der glasklare Plan: Den ganzen Tag verschiedenste Routen fahren und Abends gemütlich den Tag am Strand ausklingen lassen. Klingt vertraut? Eventuell kommen nun bei vielen von Euch Gedanken an Finale Ligure auf. Verständlicherweise, denn die Paralellen sind unverkennbar und Finale gilt teilweise auch als Vorbild in Sachen Bike-Infrastruktur. Was aber (noch) anders ist: Es spielt sich fast alles in Küstennähe ab und ist somit gut erreichbar.

Die Transfers zwischen den Trails können hier und da zwar auch mal etwas länger dauern und rechtfertigen dadurch auch den Einsatz von E-Bikes, insgesamt fühlt sich das Gebiet aber nicht so weitläufig wie Finale an, was in unseren Augen ein entscheidender Vorteil ist: Man braucht sich nicht für jeden Ausritt ein Shuttle zu organisieren, sondern kann entspanntes Trail-Hopping betreiben. 

Uphill mit THOK E-Bikes: Bellissima!

THOK´s Fuhrpark & Philosophie: die bewusste Wahl, auf E-Bikes zu setzen

Das Gram RC ist THOKs erstes Carbon-Bike und das Zweite mit vollintegriertem Akku im Line-Up. Die Alu-Alternative mit Akku-Integration gibts von THOK und – baugleich mit Ducati-Branding – THOK legt von Haus aus hohen Wert auf Kundenbindung und Zufriedenheit.

Dafür organisieren die Italiener jährliche ihre Tribe-Events, zu denen dieses Jahr über 440 „THOKER“ kamen. Gegründet wurde THOK Bikes 2017 von Stefano Migliorini und Livio Suppo. Sie wollten die verschiedenen Fitnesslevels bei den Ausfahrten angleichen und E-Bikes sollten dieses Ungleichgewicht aushebeln.  

Mit dem Know-how des Mutterkonzerns liess es sich gut am Gesamtkonzept feilen. Nun ist das Unternehmen an einem Punkt, wo sie jede Menge beeindruckender Specs verbauen kann. Von elektronischer Schaltung zu High-End Federung. Man möchte sich aber absichtlich nicht zu sehr darauf konzentrieren. Ihre Prämisse: Spaß haben auf dem Trail und der nerdy Tech-Talk kommt später. Das war bei den Ausritten, besonders bei Stefano, zu spüren.

Wenn der CEO schon so viel Freude versprüht, dann überträgt sich das auf die Gäste und natürlich auf potentielle Kunden. THOK mag vielleicht optisch nicht jedermann´s Geschmack ansprechen, aber das machen sie mit typisch italienischer Lebensfreude und dem klasse Handling auf dem Trail mehr als wett. Über den Preis kann man immer streiten, er liegt bei dem Gram RC bei 9.900 € mittendrin im Carbon E-Bike Fully Markt. Die preiswertere Variante liegt bei 7.500 €.

Das Gram RC in seiner ganzen Pracht.

Das THOK Gram RC 2023 – ein Trailbeast mit Uphill Qualitäten

Das THOK Gram RC kommt mit ausgefallenem Rahmen-Design mit dreieckigen Öffnungen und einem parallel zum steil abfallenden Oberrohr liegenden Dämpfer. Darunter ist Platz für eine Trinkflasche. Der Einschalter verbirgt sich gut versteckt unter dem Oberrohr zwischen der Dämpferaufnahme. Als Ladeport kommt wie beim 630-Wh-Akku ein Teil aus dem Standardsortiment von Shimano zum Einsatz. Der Akku ist mit einem 6er-Inbus nach unten entnehmbar. 

Besonders im Uphill wusste das Gram RC zu gefallen. Obwohl kein Leichtgewicht, waren moderate Steigungen kein Problem. Wurde es technischer und enger, vor allem in Steilkurven, merkte man dem Bike seinen eher brachialen Charakter und die damit verbundene Schwerfälligkeit an.

Gewöhnungsbedürftig war der Schalthebel, den man aber zur Not austauschen könnte. Im Downhill war das Bike eine absolute Spassmaschine ohne nennenswerte Schwächen. Das Fahrwerk tut was es soll und bügelt alles weg, was man ihm entgegenwirft. Die Sitzposition ist insgesamt sehr angenehm und weder zu sportlich noch zu komfortabel.  



Specs

  • Shimano EP8 - 85 Nm (250W)
  • Integrated Shimano 630 Wh battery
  • FOX - 38 Float Factory Kashima 29" Boost, GRIP2, 180 mm travel.
  • FOX - X2 Float Factory Kashima, 2 Pos Adj, THOK Custom tuned, 230x65
  • Shimano - Deore XT, 4 piston, 203mm rotors
  • Sram - GX Eagle AXS
  • Crankbrothers - Synthesis Alloy Ebike, front 29"x 30 mm ; rear 27.5"x 35 mm
  • Renthal - Fatbar Carbon, rise 20 mm, width 800mm
  • MAXXIS - Assegai 29x2.6 ant. e 27.5×2.6 post. 3C / EXO+ / TR

Das in Szene setzen der Bikes muss den Jungs & Mädels von THOK keiner mehr vormachen.

Die Bikeflotte bestand aus den zwei Voll-Carbon Varianten. Dem "Gram" und dem "Gram RC". 

Fazit

THOK und sein "THOK-Tribe" hat mit dem damit verbundenen Event ein wirklich gelungenes Fest auf die Beine gestellt. Der Mix aus Bikes testen, mit dem Staff die Gegend erkunden und bei Bedarf es auch mal Entspannter anzugehen, war die Anreise mehr als wert.

Die sympathische Marke aus Italien bringt alle Zutaten mit, um es im hart umkämpten Bike-Markt zu schaffen, keine Eintagsfliege zu sein. Wir wünschen es dem Staff und freuen uns auf ein Wiedersehen!   

Für weitere Infos: thokbikes.com 

Fotos: Daniel Wakeford / Sergio Bolla / Thok E-Bikes

Gepostet am 16.05.2023 von MRM / Daniel Wakeford |

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